Die Elektronikindustrie scheint derzeit nur noch einen einzigen Trend zu kennen: das Internet of Things. Es überrascht daher kaum, dass dem Thema „Smart Home“ auf Industriemessen und großen Verbrauchermessen eine zunehmend wachsende Bedeutung zukommt, so auch auf der CES, einer der weltweit größten Fachmessen für Unterhaltungselektronik in Las Vegas, und der Internationalen Funkausstellung in Berlin. Anlässlich der IFA 2017 verlieh das AV-TEST Institut fünf Herstellern das internationale Sicherheitszertifikat „APPROVED SMART HOME PRODUCT“.
Zu wenig Sicherheit bei zu vielen Smart Home-Produkten
Die Digitalisierung von industriellen Produktionsanlagen und die Vernetzung von Geräten im Alltag sind mit immensen Vorteilen verbunden. Von smarten Glühbirnen bis hin zu Smart Home-Basen, unterstützt durch beliebte Sprachassistenten wie Alexa von Amazon und Google Home, können IoT-Produkte für echten Komfort bei einfacher Handhabung sorgen. Ein weiterer Vorteil von Smart Home-Produkten könnte darin bestehen, dass sie die Sicherheit von Wohnungen und Häusern vergrößern. Auf dem Markt tummeln sich eine Reihe von Herstellern und bieten interessierten Kunden alles rund um das Smart Home, IP-Kameras, Schließ- und Überwachungssysteme und/oder Beleuchtungssysteme.
Nur leider verhält es sich so, dass viele der Produkte, die Sicherheit versprechen, alles andere als sicher sind. Dies hat eine ganze Serie von Tests ergeben, die das AV-TEST Institut bereits seit vielen Jahren und in regelmäßigen Abständen durchführt. Das Fehlen von Authentifizierung, unverschlüsselte Datentransfers, unnötige Datenerfassung und -übermittlung, das Fehlen von Sicherheitsupdates und viele weitere Produktmängel und Entwicklungsfehler machen deutlich, dass aus Sicherheitsversprechen eher Sicherheitsrisiken werden. Bestes Beispiel für ein solches Risiko sind IP-Kameras: anstelle Haus und Hof zu schützen ermöglichen sie Angreifern, beides über das Internet auszuspähen.
Verantwortliche Hersteller prüfen die Sicherheit
Ein Hauptgrund für derartige Sicherheitslücken bei Produkten, die Nutzern gefährlich werden können, besteht in dem Fehlen von Sicherheitsprüfungen bei der Entwicklung von mit dem Internet verbundenen Geräten. Sicherheitstests werden oft nicht als Bestandteil des Entwicklungsprozesses angesehen, sondern bestenfalls als eine Nebensache, die man zusätzlich beachten könnte. Dies offenbart grundsätzliche und grobe Fehler bei der Produktplanung, welche viele Hersteller auf Kosten der Sicherheit ihrer Kunden bereits begangen haben. Dass sich aufgrund berechtigter Sicherheitsbedenken von Kunden der Markt für Smart Home-Produkte nicht so vorteilhaft entwickelt, wie er könnte, stellt solche Hersteller gleichermaßen vor eine problematische Situation.
Die gute Nachricht ist, dass es durchaus auch Unternehmen gibt, die die Sicherheit ihrer Kunden ernst nehmen und bei ihrer Produktplanung und ihren Entwicklungsschritten Security by Design konsequent bedacht und umgesetzt haben. Solche Hersteller verfolgen bereits seit Jahren eine klare Qualitätsstrategie, und in Einklang mit dieser Strategie werden ihre IoT-Produkte durch unabhängige Experten getestet und zertifiziert. Anlässlich der IFA 2017 in Berlin haben die IoT-Experten von AV-Test fünf Hersteller von Smart Home-Produkten mit dem internationalen „APPROVED SMART HOME PRODUCT“ Zertifikat des Instituts ausgezeichnet. Wir gratulieren Bosch, Devolo, eQ-3, QIVICON und Smartfrog.