Zusammen mit fünf weiteren Modellen verschiedener Hersteller ist die ANIO Two WLAN Touch in unserem Vergleichstest auf Herz und Nieren geprüft worden. Zusätzlich zu den gängigen Funktionen, zu denen mittlerweile Standort-Historie, Geofencing sowie Textnachrichten gehören, kontrolliert die Kinderuhr von ANIO auch Gesundheits-Parameter und erlaubt die Versendung von Sprachnachrichten an weitere vernetzte ANIO-Uhren.
Prüfung der App
Dank der Verschleierung des Quellcodes der ANIO-App ist es sehr schwierig, ein Reverse Engineering durchzuführen, um die Funktionsweise zu ergründen. Es war jedoch möglich, mithilfe der eingesetzten Bibliotheken, Rückschlüsse auf das Herkunftsland der Kinderuhr und der App zu ziehen: Beide kommen aus China und werden durch einen OEM-Hersteller vertrieben.
Online-Kommunikation
Die Internet-Kommunikation findet in den meisten Fällen über unverschlüsselte Kanäle statt. ANIO verlässt sich auf die Verschlüsselung des Payloads, ein ähnliches Vorgehen haben wir bereits bei anderen Produkten gesehen, z. B. bei Philips Hue. Wird jedoch keine Paketverschlüsselung eingesetzt, sind die Verbindungen auch nicht gegen Man-in-the-Middle-Attacken geschützt. Außerdem können Teile der übertragenen Dateninhalte mitgelesen werden.
Die Kinderuhr kann ebenfalls über SMS-Nachrichten gesteuert werden, welche gemäß Bedienungsanleitung dazu genutzt werden können, die Position zu bestimmen, die Uhrzeit einzustellen bzw. die Uhr ganz auszuschalten. Da die Standard-Ziffernfolge, die als Passwort übergeben werden muss, unserer Information nach nicht geändert werden kann, gilt es also, die Telefonnummer der Kinderuhr geheim zu halten: Filter, die nicht in das Telefonbuch eingetragene Nummern am Anruf auf der Uhr hindern, wirken bei der SMS-Ansteuerung nicht.
Datenschutzerklärung
Die Datenschutzerklärung von ANIO ist verständlich geschrieben und informiert Leser auf eindeutige Weise über den Zweck, zu dem erfasste Daten gespeichert werden. Daten zur Standort-Historie werden beispielsweise maximal zwei Wochen gespeichert, und gesammelte anonyme Daten nur verwendet, um einen reibungslosen Service-Betrieb zu gewährleisten. In der Datenschutzerklärung wird ebenfalls erwähnt, dass das bereits zuvor erwähnte SMS-Passwort unter Zuhilfenahme der Bedienungsanleitung geändert werden sollte. Allerdings vermissen wir einen Hinweis dazu in besagter Anleitung.
Was Berechtigungen angeht, so gibt sich die Android-App mit vergleichsweise wenigen zufrieden:
Fazit
Für den Datenschutz und die App-Sicherheit der ANIO Kinderuhr sind gute Lösungen gefunden wurden. Bei der Internet-Kommunikation und Steuerung von Textnachrichten sollten allerdings so schnell wie möglich Verbesserungen vorgenommen werden – so lautet unsere Empfehlung. Aufgrund dieser beiden Punkte erhält die Kinderuhr im Ergebnis unseres Vergleichstests insgesamt 2 von 3 Sternen.